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02.06.2015: Vorbild für ein vereintes Europa geehrt

Einsatz für die Menschenrechte, für Frieden, Freiheit, Demokratie und Gerechtigkeit: Auszeichnung für Kolpingmitglied Hans-Gert Pöttering


„Europa braucht einen Wertekanon als Fundament für seine Stabilität.“ Diese Aussage stammt von Dr. Hans-Gert Pöttering, dem ehemaligen Präsidenten des Europäischen Parlamentes und Vorsitzenden der Konrad-Adenauer-Stiftung. Anlässlich der Verleihung des Ehrenzeichens des Kolpingwerkes Europa an Dr. Hans-Gert Pöttering erinnerte Vorstandsmitglied Anton Salesny (Wien) in seiner Laudatio zur Überreichung der Auszeichnung an diese Worte.

„Hans-Gert Pöttering hat sich aufgrund seiner persönlichen christlichen Grundhaltung, gepaart mit höchster fachlicher Kompetenz, um die Einbringung christlicher Werte bei der Gestaltung Europas engagiert“, betonte Anton Salesny in seiner Laudatio. Pöttering sei konkret für die Menschenwürde vom Anfang bis zum Ende des Lebens, für die Menschenrechte, für Frieden, Freiheit, Demokratie und Gerechtigkeit eingetreten. Bei der Europakundgebung des Kolpingwerkes 2006 in Köln habe Pöttering betont: „Das christliche Menschenbild stellt für mich ein wichtiges Leitmotiv dar. Die Würde, die jedem Menschen zukommt, beruht nicht auf seinem Verdienst und seiner Tat, sondern sie ist sozusagen das Startkapital, das wir nicht erwerben und nie unwiederbringlich verlieren können. Dieser christliche Grundgedanke unserer abendländischen Kultur wurde dann Teil der allgemeinen Menschenrechtserklärung. Auf diesen Teil des Gesichtes, das Europa der Welt gab, können wir mit viel Freude blicken.“

Bei der Kontinentalversammlung des Kolpingwerkes Europa überreichte die Vorsitzende Margrit Unternährer (Schweiz) in Frankfurt/Main vor 42 Delegierten aus 16 Ländern die Auszeichnung. Pöttering zeigte sich spürbar bewegt und freute sich sehr über die Ehrung. „Ich bin stolz, dem Kolpingwerk angehören zu dürfen. Da bin ich beheimatet“, sagte er. Besonders froh sei er, dass viele mitteleuropäische Staaten heute der europäischen Wertegemeinschaft in der EU angehören und begrüßte deren Delegierte besonders. Dabei hob er hervor, dass die Völkergemeinschaft die Verletzungen des Völkerrechtes in der Ukraine durch Russland nicht akzeptieren könne. Pöttering betont in diesem Zusammenhang immer wieder: „In Europa hat nicht die Macht das Recht, sondern das Recht die Macht!“ Der Präses des Kolpingwerkes Europa, Josef Holtkotte, bezeichnete die Verdienste Dr. Hans-Gert Pötterings um die Einigung Europas als vorbildlich.

Dr. Hans-Gert Pöttering hat den Prozess der europäischen Integration entscheidend mitgestaltet. Seit der ersten Direktwahl 1979 bis 2014 war er Mitglied des Europäischen Parlaments. Von 1999 bis 2007 bekleidete er den Vorsitz der EVP-Fraktion. Von 2007 bis 2009 war er Präsident des Europäischen Parlaments. Während dieser Zeit hat Pöttering an zahlreichen europäischen Gipfeln und Treffen von Staats- und Regierungschefs teilgenommen.

Dr. Hans-Gert Pöttering wurde am 15. September 1945 in Bersenbru?ck (Niedersachsen) geboren. Über alle Jahre seines politischen Wirkens blieb er mit dem katholischen Sozialverband in Verbindung.

Die Delegierten der Kontinentalversammlung des Kolpingwerkes Europa reisten aus Deutschland, Italien, Kosovo, Litauen, Niederlande, Österreich, Polen, Rumänien, Schweiz, Serbien, Slowakei, Slowenien, Tschechien, Ukraine und Ungarn an. Vorsitzende des Kolpingwerkes Europa ist Margrit Unternährer (Schweiz), Europapräses ist Josef Holtkotte (Deutschland), Geschäftsführer ist Krzysztof Wolski (Polen).

Martin Grünewald


Prof. Dr. Hans-Gert Pöttering / Foto: Matthias Scharlau/Kolpingwerk Deutschland

von links nach rechts: Anton Salesny, Europabeauftragter von Kolping International, Generalpräses Msgr. Ottmar Dillenburg, Margrit Unternährer (Vorsitzende Kolping Europa), Prof. Dr. Hans-Gert Pöttering, Europapräses Josef Holtkotte. Foto: Matthias Scharlau/Kolpingwerk Deutschland

Laudator Anton Salesny